Der sorgende Staat. Von Josef Weidenholzer (1985). Vergrößern

Der sorgende Staat. Von Josef Weidenholzer (1985).

Gut.

Zur Entwicklung der Sozialpolitik von Joseph II. bis Ferdinand Hanusch.

Europa Verlag.

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Dieses Buch rekonstruiert den Entstehungszusammenhang der Sozialgesetzgebung in Österreich. Die Besonderheit der österreichischen Situation besteht darin, daß es hier der staatlichen Administration gelungen ist, jene Konflikte zwischen Arbeiterklasse und Unternehmerschaft zu minimieren, die für alle Gesellschaften in der Entwicklungsphase ihrer Industrialisierung charakteristisch sind.

Die Analyse beginnt mit der Entstehung des Zentralstaates unter Maria Theresia und Joseph II. und endet mit der Auflösung der Habsburgermonarchie, da zu diesem Zeitpunkt die relevanten Strukturen bereits weitgehend fixiert waren. Die sozialpolitischen Sozialmaßnahmen unter Hanusch sowie die Adaptionen des Arbeitsrechts in der Zweiten Republik hatten von dem damals erreichten Entwicklungsstand auszugehen. Das Arbeitsrecht als "framework" der Sozialgesetzgebung steht im Zentrum der Analyse. Diese ist in zwei Teile gegliedert: Der erste behandelt die Funktion des Arbeitsrechts bei der Etablierung des Kapitalismus in Österreich. Hierbei kommt dem Josephinismus als Idiologie der Bürokratenklasse grundlegende Bedeutung zu. Er war prägend für die Besonderheiten der österreichischen Politik, nämlich die dominierende Rolle der Jurisprudenz für das administrative und politische Denken der Bürokratie.

Im zweiten Teil wird der Beitrag des Arbeitsrechts für die Pazifizierung der industriellen Konflikte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts behandelt. Dieses erfüllt eine "domestizierende" Funktion und führt schließlich zum Resultat des "korporativen Kapitalismus". Dabei erscheint nun die Arbeiterbewegung in verändertem Licht. Nunmehr entwickelt deren Bereitschaft, sich auf die Verrechtlichung von einmal erreichten Fortschritten einzulassen, eine eigene, die weiteren Strategien beeinflussende interne Logik. Herausgearbeitet wird die spezifisch politische Dimension, die das Charakteristikum der österreichischen Situation ausmacht. Gerade im Aufzeigen der Suprematie des Politischen über das Ökonomische liegt die wissenschaftliche Pointe der Analyse.

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