Aller Taten später Sinn. Von Claude Longhy (1963). Vergrößern

Aller Taten später Sinn. Von Claude Longhy (1963).

Gut bis mittel.

Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren, ansonsten Buch in sehr gutem Zustand.

Inhalt

4,99 €

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Bucheinband

Art des Bucheinbandes: Gebundene Ausgabe

Inhalt

Pierre Aubernier hat nun, an der Schwelle des Todes, endlich Zeit; Zeit über alles nachzudenken, was er war und was er geworden ist - Kinder und Enkel statten ihm die typischen Krankenbesuche ab - zwischen Mitleid, Verlegenheit und Hilflosigkeit schwankend -, aber meist kann der Sterbende kaum erwarten, daß man ihn wieder allein läßt. Seine ganze Vergangenheit, Halbvergessenes und noch Lebendiges, Menschen und Geschehnisse begehren Einlaß in sein Denken und Fühlen, wollen auf ihren wahren Gehalt, auf ihre Gültigkeit geprüft werden.

Aus welch armseliger Kindheit hat er sich fast ganz mit eigener Kraft aufgerafft, wieviel ernstes Streben war nötig, bis er die Hoffnungen erfüllen kann, die seine Mutter, die mutige Stütze und Beschützerin nicht nur ihrer beiden Söhne, sondern auch ihres armen schwächlichen Mannes, in ihn gesetzt hat. Er "wird etwas", seine Zukunft als Bautechniker beginnt sich schon vor ihm abzuzeichnen, als der erste Weltkrieg ausbricht, in dessen Verlauf er zuerst den geliebten jüngeren Bruder, an dessen Ende er auch die tapfere Mutter verliert. Pierre löst dennoch unbeirrt das Versprechen ein, das er ihr einst gegeben hat. Er wird ein erfolgreicher Unternehmer, und auch seine Ehe mit der stillen Marthe bringt ihm Glück - in welchem Maß, das erkennt er in seiner ganzen Tiefe erst jetzt, Jahre nach dem Tod seiner Frau. Hat er doch zugegeben, daß das ruhige Gleichmaß dieses Glücks nach dem Tod seines Lieblingssohnes, im zweiten schrecklichen Krieg, diese Ehe fast zerstörte. Vor allem aber hat er sich zum Richter seines ältesten Sohnes aufgeworfen, dem er die Schuld am Tod des jüngeren anlastet. Heute erkennt er, daß André durch seine Anklage zum Schwächling geworden ist, der dem Vater kaum in die Augen zu sehen, der der Leitung der väterlichen Firma kaum zu genügen vermag. Erst jetzt, an der Schwelle des Todes, nimmt er die Last von Andrés Schultern und befreit ihn und sich selbst aus dieser Verstrickung. Seine letzten Stunden aber bringen Pierre Aubernier endlich die Erkenntnis, daß es nicht das erfolgreiche Tun allein ist, das dem Leben Sinn verleiht.

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