Die Hexe soll brennen. Ein Tatsachenroman aus dem 17. Jahrhundert. Von Manfred Böckl (1989). Vergrößern

Die Hexe soll brennen. Ein Tatsachenroman aus dem 17. Jahrhundert. Von Manfred Böckl (1989).

Gut.

3,29 €

Auf meine Wunschliste

Bucheinband

Art des Bucheinbandes: Gebundene Ausgabe

Inhalt

Die ausführlichen Dokumente eines Hexenprozesses aus dem Jahr 1691 sind die Grundlage zu diesem Roman. Vom religiösen Wahn besessen und von der Aufmerksamkeit seiner Umgebung verführt, gerät ein junges Mädchen, ein Kind noch, als Hexe und Zauberin in die Fänge der Inquisition...

___


Furchtbar wütet der Dreißigjährige Krieg in ganz Mitteleuropa. Die Schweden dringen mordend und plündernd weit nach Süddeutschland vor. Inmitten von Grausamkeiten und Elend verlieren viele ihr Leben, manche auch ihren Verstand. Zu den letzteren gehört Jörg Grueber, Musketier in bayerischem Sold, den das Morden in einen religiösen Wahn getrieben hat. Die unerlösten Seelen sind es, die ihn verfolgen und ihn keine Ruhe finden lassen. Er wird alt mit seinem Wahn, und, was schlimmer ist, er gibt ihn weiter an sein Geschwisterkind, dem er wie ein Großvater ist und dem er von frühester Kindheit an von der Pein der unerlösten Seelen im Fegefeuer erzählt. 

Kein Wunder, daß die kleine Katharina Grueberin vom Wahn des Oheims auch nach dessen Tod nicht lassen kann. Auch sie glaubt die Schreie und das Flehen der armen Seelen zu hören, der alte Jörg spricht aus der Tiefe des Grabes zu ihr und nennt ihr jene, die zu erlösen ihre Pflicht sei. Und Katharina, gerade zwölf und aufgestachelt von einem bösen alten Weib, glaubt nur zu gerne an die Einflüsterungen aus dem Jenseits. Denn durch ihr überirdisches Wissen wird sie, das arme Häuslerkind, zu einer wichtigen Persönlichkeit im Dorf und weit ins Land hinaus. 

Die Menschen kommen zu ihr, getrieben von der Furcht um das Seelenheil ihrer verstorbenen Angehörigen, und sie kommen selten mit leeren Händen. Ein einträgliches Geschäft für die Familie Grueber, die um Katharinas Visionen ein entsprechendes Spektakel inszeniert. Das Treiben dringt zu den Ohren der Obrigkeit, der fortschrittliche kurfürstliche Pfleger beläßt es zuerst bei Züchtigungsmaßnahmen und einer strengen Abmahnung. Doch Katharina, vom Wahn besessen und von ihrer Umgebung bestürmt, bricht das dem Pfleger gegebene Wort, der Spuk beginnt von neuem. Nun kann nichts mehr Katharina vor dem Zugriff der Inquisition retten. 

Ein Hexenprozeß aus dem Jahre 1691, der dokumentarisch besonders ausführlich belegt ist, bildet die Grundlage dieses Romans, der die von Aberglauben und Grausamkeit beherrschte Welt dieser Zeit in einer ungewöhnlich plastischen Sprache dramatisch vorführt.

30 andere Produkte in der gleichen Kategorie: